verlaine

PAUL VERLAINE, OEUVRES LIBRES

Die 39 letzten Gedichte

Aus dem Französischen von Serge Ehrensperger

© 2006 Wolfbach Verlag Zürich, 135 S.
ISBN 3-9523057-0-7
http://www.wolfbach-verlag.ch

Als 1919 die erste Übersetzung seiner «Freien Werke» erschien, lasteten auch die getreusten Anhänger dem französischen Dichter Paul Verlaine (1844-96) unerwartete charakterliche Mängel an. Alle deutschen Ausgaben sowie die französischen Originale wurden beschlagnahmt.
Auch der verlainebegeisterte Stefan Zweig sprach plötzlich von der unberechenbaren Persönlichkeit des Poeten der galanten bis anzüglichen Verse, der zudem als der bedeutendste katholische Dichter Frankreichs im 19.Jh. galt.
Doch Thomas Mann trat 1920 „nach Erschütterung“ als Fürsprecher der „wüsten Bilder in anmutiger Form“ auf und argumentierte, das Gebiet des Sittlichen umfasse auch das des Unsittlichen. Und Kurt Tucholsky ironisierte 1922 das Reichsgebiet Hannover, das an einer verhängten Geldstrafe von 500 Mark für die Publikation festhielt.
Die heutige Zeit scheint reif für dieses Meisterwerk von Pornografie und Menschlichkeit. Der Romancier und Lyriker Serge Ehrensperger hat es neu ins Deutsche übersetzt und mit einem Nachwort versehen. Das Buch enthält auch den französischen Originaltext.